Als wir den Titel geschrieben haben, da war es eigentlich noch Tag 0, die Welt noch in Ordnung. Dann meinte Isabelle kurz, sie werde nun einchecken. Dies scheint jedoch nicht zu funktionieren, wir müssen die Einreisedokumente für Kanada angeben. Wir wollen doch gar nicht einreisen, sondern durchreisen. Eine längere Internetrecherche ergab, dass man auch für den Transit eine Einreisebewilligung für Kanada benötigt. Zuerst hiess es, diese benötigt in der Regel etwa 10 Tage. Man rechne, das würde knapp für die Kreuzfahrt reichen. Auf der offiziellen kanadischen Webseite jedoch heisst es, es ginge relativ schnell, ausser es werden spezielle Abklärungen notwendig. Ich sah bereits die Ferien davonschwinden…

Dann aber durchzuckte uns ein Schub aus Verzweiflung, Heldentum und Rebellentum. Wir sprengen die Ketten der kanadischen Auflagen und… haben das Formular ausgefüllt. Wenige Minuten später haben wir die elektronische Bestätigung erhalten, dass uns das Ahornblatt willkommen heisst, sprich wir den Kanadiern genehm sind. Alanas Bestätigung liess etwas auf sich warten, was den ohnehin schon hohen Puls noch etwas steigerte. Dann endlich konnten wir ins Bett.

Morgens 06:00. Der Wecker geht. Die Mischung aus Müdigkeit und Vorfreude ist ein ziemlich spezieller Cocktail… Aber nach dem Intermezzo mit der Einreisebestätigung kann ja eigentlich nichts mehr schiefgehen.

Ab nach Zürich, dort das erste Ferien-Happy Meal und ein Starbucks Kaffee und anschliessend durch die Sucherheitskontrolle. Alle unglaublich freundlich und entspannt. Wir werden mehrfach auf Alana angesprochen und ob dann schon Schulferien sind. Dann gehts hinein in den Flieger. Irgendwie witzig, man fliegt auf Kanada, wird aber auf schweizerdeutsch bedient und bekommt Poulet mit Spätzli (und Spinat) zum Zmittag.

Acht Stunden später dann die Landung in Montreal. Wir sind praktisch die Einzigen, die einen Transfer in die USA machen. Aber auf der nicht sehr lange Strecke von Gate zu Gate dürfen wir doch sechs Mal den Boarding Pass zeigen.

Dann kommen wir zur amerikanischen Immigration. Hä, wir sind doch in Kanada? Ist dies eine Art Vor-Immigration oder was soll das genau? Wir erwischen eine Officerin, die relativ schnell entspannt wirkt und auch einmal grinst. Sie erklärt Alana, warum sie keine Fingerabdrücke geben muss (was wir übersetzen) und fragt ebenfalls, ob schon Ferien sind in der Schweiz. Notiz am Rande, weshalb haben wir biometrische Pässe, wenn wir die Abdrücke trotzdem nochmals geben müssen?

Egal, ich frage zum Schluss, ob wir dann in Orlando ebenfalls nochmals durch die Immigration gehen müssen. Sie grinst wieder und meinte, Nein, wir sind durch! Wow, so unkompliziert war das Ganze noch selten….

Drei Stunden in Montreal durchbringen mit Tim Horton‘s, Starbucks und einem neuen Elchi (Elchi 2.0 mit Canada-Kapuzenpulli). Leider haben wir erst kurz vor dem Einsteigen in den Flieger bemerkt, dass es kostenlose Arcadeautomaten hat. Alanas und meine drei Stunden wären geflogen… ;).

Über den Flug gibt es eigentlich nichts Besonderes zu berichten. Alana hat den grössten Teil verschlafen, wir haben ebenfalls ein wenig die Augen zugetan.

Dann endlich die Landung in Orlando. Koffer gepackt und den Shuttle bestellt. Bis dieser kam, dauerte es doch noch ein wenig. 40 Minuten sind lang, wenn man nur noch ins Bett will..

Aber auch das Büssli kam irgendwann und wir konnten nach bald 24 Stunden ins Bett.