„Es ist Euer grosser Tag“, sagt die Managerin des Lost Inn Paradise, als ich ihr mit unseren Koffern entgegenkomme. Und ja, es könnte so werden. Irgendwie in ich nervös, da ich keine Ahnung habe, was uns erwartet. Es ist so eine Nervosität, die vergleichbar ist, mit der vor einem Flug.

Wir winken ihr beim gehen zu und fahren noch kurz zum Dunkin‘ Donuts und weiter zu Ron Jons. Mein Sonnenbrand ist noch ziemlich präsent und Isabelle meint, ein UV-Shirt könnte nisch schaden. Ich hätte nie gedacht, dass ich je solch ein Teil tragen werde. Zum Schluss holen wir noch Kaffee bei Starbucks.

Wer uns kennt, weiss dass Zeitpläne durch uns gerne einmal geändert oder gedehnt werden. So ist es auch heute, wir sind leicht später als geplant. Der Weg zum Hafen finden wir problemlos und am Hafen ist sogar „Wish“ auf den Schildern angegeben. Auch der Weg zum Parkhaus am Terminal ist gut ausgeschildert. Nur haben wir nicht bedacht, dass alle 4‘000 Mitreisenden ebenfalls die gleiche Idee haben und die Schlange bis ins Parkhaus ziemlich lange ist. Wenigstens sehen wir die Wish schon einmal von diversen Richtungen. Alana meint, so gross sei das Schiff doch gar nicht.

Irgendwann schaffen wir es doch noch ins Parkhaus und stürmen kurz darauf aus dem selbigen.

Zuerst geben wir unser Gepäck ab und können bei der ersten Vorsondierung direkt durchgehen, da wir leicht verspätet sind.

Anschliessend müssen wir mit Pass, ESTA und Bordkarte einchecken. Spätestens nach der Frage, ob wir zum ersten Mal auf einer Disney Cruise sind, wird die Mitarbeiterin weniger förnlich und beginnt zu schwärmen, was man alles machen und erleben kann an Bord des Schiffs.

Der nächste Schritt die Kontrolle des Handgepäcks, welches ebenfalls problemlos verläuft. Und wie haben wir uns Gedanken darüber gemacht.

Die Rolltreppe hoch und wir stehen in der Halle, an deren Ende wir durch den Mickie Maus Kopf ins Schiff können.

An den Fotografen vorbei geht es durch den Kopf und dann über ein Fingerdock ins Schiff. Bevor wir das Schiff betreten, fragt uns ein Mitarbeiter nach unserem Nachnamen. Nachdem ich ihm den Unsrigen angegeben habe, dürfen wir eintreten. Währenddessen sagt der Mitarbeiter ins Mikrofon „Wir kündigen Familie Augsburger an“, was im ganzen Bereich der Eingangshalle zu hören ist.

Kaum sind wir eingetreten, beginnt eine kurze Show. Im Anschluss daran machen wir uns auf die Suche nach unserer Kabine bzw, dem Lift. Wir werden bei beidem fündig und finden auch unsere Schlüsselkarten, hier „Schlüssel zur Welt“ genannt und können eintreten. Zimmer mit Aussicht, und was für einer. Wir sehen über Cape Canaveral bis zur nächsten Insel. Vermutlich wird es auf dem Meer noch schöner…

Wir wolen eigentlich bald wieder los, essen gehen. Auf dem Gang kommt uns aber Jasper entgegen, er ist für unser Zimmer zuständig. Er erklärt uns diverse Details im Zimmer und zeigt uns ein Bett, das aus der Decke kommt. Alana will hier schlafen.

Dann endlich können wir zum Buffet. Wir stellen fest, dass unser Zimmer nur eine Treppe vom „Marcelline Market“, dem grossen Buffet entfernt ist. Das Buffet überfordert mich sogleich. Es gibt so viele gute Sachen (und wenn ich mehr gerne hätte, dann noch viel mehr).

Wir sitzen an ein grosses Fenster und geniessen alles, inklusive dem guten Essen.

Dann ist schon Zeit für den Sicherheits-„Drill“. Jede Sektion muss an einen anderen Ort, wir müssen ins Superhelden-Restaurant, wo wir unsere Kurzschulung erhalten. Anschliessend kann die Kreuzfahrt beginnen.

Es gibt eine Party auf dem Deck, mit Musik und Tanz Mickie und Minnie und weiteren Disney-Figuren. Dann ertönt das Horn (ich kenne die Melodie, weiss aber nicht, was es ist) und das Schiff legt ab.

Eigentlich wollen wir jetzt baden gehen, aber dann die Enttäuschung. Es haben nicht sehr viele Pools offen und die, die offen haben sind entweder sehr voll oder überhaupt nicht tief. So essen wir nochmals draussen etwas (auch gibt es unzählige Essenmöglichkeiten, von Chicken Tenders zu Pizza und Taccos oder Glace bis hin zu geräuchertem Fleisch und Poulet. Die Auswahl ist unglaublich.

Später dann sehen wir uns im Theater eine weitere Show an, mit vielen Figuren aus den Disney-Filmen. Auch hier wieder Gesang und Tanz und Indoor-Feuerwerk. Eine sehr gute Show und sehr gut gemacht, wie man das von Disney so kennt.

Es wird Abend und somit (ausnahmsweise) Essens-Zeit. An unseren vier Abenden auf dem Schiff sind wir in drei verschiedenen Restaurants. Heute sind wir bei den Superhelden. Wir haben eine dreiköpfige Familie mit einem Jungen in Alanas Alter vis-à-vis. Die Unterhaltung läuft etwas harzig an, dafür ist die Unterhaltung während dem Essen witzig. Immer wieder werden gewisse Superhelden gezeigt, die zu uns sprechen und uns animieren gewisse Dinge zu tun. Z.B haben wir ein Gerät auf dem Tisch, das in verschiedenen Farben leuchtet und man ab und zu einer der Knöpfe darauf drücken muss, um die Welt zu retten.

Das wirklich sehr gute Essen verkommt manchmal fast zur Nebensache. Zum Schluss erscheint sogar noch Spiderman und rast durchs Restaurant (und erschreckt Alana).

Nach dem Essen und nachdem wir die Bösen vertrieben haben, schlägt die Stunde unseres Hauptkellners. Er zeigt den Kinder Zaubertricks und bastelt für Alana eine Maus aus einer Serviette. Sensationell, mit unseren Kellnern haben wir das grosse Los gezogen. Freundlich, unglaublich aufmerksam und dann noch der Zusatzeffort mit der Zauberei. Ein richtig guter erster Abend.

Wir schlendern noch etwas durchs Schiff und entdecken draussen auf einem Gang „Shuffleboard“. Ganz haben wir die Regeln nicht verstanden, aber es macht Spass. Und es ist ein tolles Gefühl, nachts auf dem Meer unterwegs zu sein, auch wenn neben uns noch zwei weitere Kreuzfahrtschiffe unterwegs sind.