Tag 18 – 09. Juni 2018 – Das Cheminée auf dem Weg an den Strand

Tag 18 – 09. Juni 2018 – Das Cheminée auf dem Weg an den Strand

Nun ist es also soweit, wir reisen weiter. Virginia Beach heisst unser nächstes Ziel. Das geht natürlich nicht, ohne das Lisa noch eine letzte, eine allerletzte Runde mit Alana dreht. Bevor dies jedoch so weit ist, beginnen wir, unsere Betten abzuziehen, zusammen mit Alana durch das Loch die Röhre hinunter in die Waschküche zu lassen und direkt zu waschen.

Da passiert es, ich schiebe ein Bettdeckenüberzug in eine Richtung, Alana ändert dieselbe und stolpert mit einem Leintuch in den Händen darüber und knallt ungebremst mit dem Kopf ins hölzerne Bettgestell ihres Kinderbetts. Erinnerungen an vor zwei Jahren werden wach. Wieso passieren immer mir solche Sachen? Es schmerzt mich sofort extrem mit. Wir versuchens mit Arnikakügeli und Eis. Aber die Beule kommt sehr schnell.

Lisa ist die Retterin in der Not und mit Läckerli, mitten in Amerika, lässt sich auch Alana wieder beruhigen. Dann beginnt, wie schon angekündigt, Lisas Abschiedstournee durch Blacksburg.

Während die beiden sich aufmachen, vermutlich nochmals einen Spielplatz zu besuchen, können wir in Ruhe packen. Stück für Stück oder besser gesagt, Koffer für Koffer wandert die Treppe hinunter ins Auto.

Wir geniessen nochmals Michels Brot, tumblern die Bettwäsche und ziehen uns die letzten Minuten von Blacksburg noch einmal so richtig rein. Es ist halt doch mehr als nur ein Ort in Amerika. So viele Erinnerungen, vor allem bei mir, sind hiermit verbunden.

Gerade als praktisch alles im Auto verstaut ist, schreibt uns Lisa, ob sie in fünf oder zwanzih Minuten zurück sein soll. Isabelle schreibt ihr, 20 seien gut, da würden wir noch schnell downtown gehen um Alana nebst dem Shirt auch ein VT-Käppli zu kaufen. Darauf kommt umgehend ein Foto zurück mit dem Kommentar, Ooops, dies sei bereits geschehen.

Ok, jetzt hat Alana auch noch ein Abschiedsgeschenk. In der Zwischenzeit ist auch Michel vom Billardturnier zurück, leider hat es nicht gereicht fürs Weiterkommen. Und sogar Alana kehrt, mitsamt ihrem neuen Käppli ins Haus zurück.

Wir verabschieden uns in der Hoffnung, uns im September in der Schweiz zu sehen und wollen aufbrechen. Nun bemerken wir, dass Alanas Windel ihren Dienst getan hat und den Rest halt abgelassen hat. Auch Kleider weisen ja eine nicht von der Hand zu weisende Saugfähigkeit auf.

Zum Glück dürfen wir nochmals eintreten und die Windeln und Kleider wechseln. Ein letztes, wirklich allerletztes Mal wird sie von Lisa ins Auto gebracht und nochmals verabschiedet. Dann gehts los.

Noch schnell im Drive-Throu Starbucks einen Koffeinschub für die nächsten fünf Stunden eingekauft und wir lassen Blacksburg hinter uns. Ich denke, in diesem Jahr ist es uns dreien nicht leicht gefallen zu gehen. Es waren perfekte Tage. Aber wir alle drei wissen auch, wir kommen wieder!!

Nach ein paar Mal Frau Holle und weiteren Geschichten schläft Alana ein und wir denken, wir fahren so weit wir kommen. Jede Meile die sie verschläft ist eine näher am Ziel. Dreieinhalb Stunden werden so problemlos abgespult, bis uns ein natürliches Bedürfnis plagt und auch Alana wieder wach ist. Der Retter in der Not hat ein Mc vornedran und ein weltbekanntes gelbes «M» als Logo.

Gebaut vermutlich genau für Reisende wie wir in Richtung Strand, steht dieser McDonalds genau an der Autobahnaus- und einfahrt. Dafür überrascht er mit einem sehr speziellen Innenausbau:

und extremer Gastfreundlichkeit. Man hat sehr viel Zeit für einen Schwatz und ist auch sehr hilfsbereit. Ein Happy Meal, einem Menu für mich und sehr vielen positiven Eindrücken später, stellen wir fest, dass der Begriff Fast Food heute nicht ganz richtig war. Wir haben doch eine Stunde und fünfzehn Minuten hier verbracht. Ich muss zwar ehrlicherweise noch einwenden, als wir gehen wollten, meinte Alana, sie müsse jetzt noch ?. Aber lieber hier als im Auto.

Frisch gewickelt und gestärkt gehts weiter. Also ein paar Meilen. Dann geht wieder gar nichts mehr. Ein paar Meilen weiter vorne hat sich ein Unfall ereignet. Irgendwann fährt das Abschleppfahrzeug auf dem Pannenstreifen an uns vorbei und nochmals eine Ewigkeit später rollt es wieder. Ich habe schon heute Panik vor der nächsten, längeren Autofahrt. Zum Glück ist dies nur noch eine.

Mit ziemlicher Verzögerung kommen wir in Virginia Beach an. Leicht überfordert, wo wir parkieren können, springt plötzlich wie aus dem Nichts Palla an unser Auto und weist uns ein.

Wir werden sehr nett und freundlich empfangen und man fühlt dich umgehend wohl. Vermutlich ist sie hinter dem Tresen der Reception etwa gleich alt wie das Hotel und die dazugehörenden kleinen Häuschen auf der anderen Strassenseite, aber es ist irgendwie heimelig. Das Zimmer ist gross, das Bett dafür nicht. Aber es gibt ein Ausziehsofa, welches so bequem zum schlafen ist wie kopfüber an einem Bein aufgehängt zu werden. Darum überlassen wir dieses Alana grosszügigerweise.

Zusammen mit Maria und Adriana begehen wir diesen ersten Abend in Virginia Beach auf dem Weg oberhalb des Strands. Wir geniessen das Treiben und sehen uns die vielen Hotels und Restaurants an. Es ist sehr interessant zu sehen, wie sich die Orten an den Stränden Amerikas unterscheiden. Virginia Beach ist eher ein gediegener Ort im Gegensatz zu z.B. Ocean City.

Auf dem Rückweg plagt noch ein Hüngerchen, so verabschiede ich mich um Alana ins Bett zu bringen und lasse die anderen drei sich von Cactus Jack verwöhnen. Mit einem Getränk in der Hand geniesse ich die letzten Minuten des Samstags auf unserem Balkon.

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