Tag 27 – 18. Juni 2018 – Der Landhai nach dem grossen Nebel

Tag 27 – 18. Juni 2018 – Der Landhai nach dem grossen Nebel

Ich in meinem Bett habe gut geschlafen, wie es Isabelle und Alana ergangen ist, weiss ich noch nicht. Was ich ebenfalls noch nicht weiss ist, dass ich bald darauf den weiten Weg zum Auto zurücklege.

Eine Tasche ist noch im Auto und die hole ich nun. Zum Zimmer raus, den ganzen langen Gang entlang, den Lift hinunter in die Lobby, die Lobby durchqueren, dann wieder einen langen Gang entlang, dann mittels Rollband über die darunterliegende Strasse. «Witzig, auf beiden Seiten der Strasse hat es Nebel. Sind die Abgase so extrem heute morgen?». Dann wieder in den Lift in den fünften Stock und dann ein Stück durchs Parkhaus zum Auto. Tasche ausgeladen und wieder den ganzen Weg zurück. «Der Nebel ist immer noch da». Wieder im Zimmer zurück gehts ans umziehen, wir wollen ans Meer und an den Strand von Atlantic City.

Als wir nach gefühlten tausenden von Spielautomaten die Türe zum Boardwalk öffnen wieder einmal der Schock. Es hatte nicht nur in der Strasse hinter dem Boardwalk Nebel, sondern auch hier am Strand, am Meer. Das darf doch nicht wahr sein. Irgendwie leben diese Ferien von Wiederholungen. Nebel, Stau, dafür auch ganz ganz viel tolles Neues. Und viele Strände.

Nach dem wir die ersten Nebelschwaden hinuntergeschluckt und verdaut haben, machen wir uns trotzdem auf an den Strand. Bei heiter Sonnenschein kann jeder ans Meer, wir machens auch im dichtesten Nebel. Es ist ziemlich lustig, so im Nebel zu liegen und den Strand zu geniessen. Dies haben sich auch viele andere gedacht, der Strand ist für die Wetterverhälitnisse ziemlich gut besucht. Viele Familien mit Kindern sind hier. Wir sind froh, trägt Alana ein ziemlich auffälliges Pink, dieses leuchtet durch den Nebel. Wir sammeln Muscheln, türmen Sand auf und baden ein wenig, ok ganz ein wenig im kalten Atlantik. Kurz, wir lassen uns durch den Nebel den Spass nicht verderben. Könnte man jetzt sagen, die Sinne vernebeln? Nein, passt nicht ganz. Und vor allem kommt dies später am Tag noch.

Irgendwann haben wir das Gefühl, lange genug am Strand gewesen zu sein. Das stellen wir auch fest, nachdem wir im Zimmer auf den Wecker geschaut haben. Die Zeit scheint nur so zu rasen, was ja ein gutes Zeichen ist, aber es könnte doch etwas langsamer vorangehen.

Während ich mich mit Alana ein wenig hinlege, begibt sich Isabelle ins Mall. Nach ziemlich kurzer Zeit träumt Alana bereits von Gewittern in Restaurants und ich schreibe weiter an unseren Berichten. Bin ein wenig ins Hintertreffen, sprich in Rückstand geraten. Um achtzehn Uhr versuche ich Alana zu wecken und Isabelle kehrt ebenfalls zurück. Heute wollen wir den zweiten Teil des Boardwalks besichtigen, ein paar Bahnen fahren und vor allem im Landshark essen gehen.

Das Gemeine an dieser Strecke ist, man sieht immer das Riesenrad, aber es kommt trotzdem nie näher. Da man das Riesenrad sieht, kann man davon ausgehen, dass der Nebel sich verzogen hat. Der Himmel strahlt wieder blau von oben herab und auch die Sonne zeigt sich. Wie sich am nächsten Tag zeigt, hatte sie sich schon durch den Nebel und mir schmerzhaft aufgezeigt, wo wo ich keine Sonnencréme eingestrichen habe.

Da beim Landshark Wartezeiten von 45 Minuten bis zu einer Stunde herrschen, gehen wir auf den nebenangelegen Pier und Alana darf wieder einmal ihre geliebten Bahnen fahren. Sie fährt zum Glück wieder Einiges alleine. Das Trauma des Freifallturms scheint schwächer zu werden. Bei einer Bahn meint die Mitarbeiterin, ich solle doch mitfahren, sie könne allenfalls Angst bekommen. Wir lachen nur und auch Alana lacht mit und geniesst die Fahrt. Leider kann ich die Achterbahn nicht fahren, da es alleine nicht geht und niemand sonst fahren will. Alana wird um die zusätzlichen Tickets froh sein.

Nicht ganz ohne Protest aber mit dem Versprechen wiederzukommen, können wir Alana vom Pier zerren und einen weiteren Versuch starten, etwas Essbares zu erhaschen. Wir erwischen beim Betreten des Restaurants den Manager und keine Minute später haben wir einen Tisch auf der grossen Terrasse mit Blick auf Strand, Meer und Pier. Alana ist total fasziniert, dass man die Bahnen von hier sehen kann.

Das Essen ist gut, die Bedienung freundlich, aber etwas vergesslich und ja, wir gönnen uns einen Drink. Landshark ist die Biermarke vom Margaritaville, so gehört auch ein hauseigenes Bier zum guten Ton. Für Alana ändern sie sogar noch die Dessertkarte und sie bekommt «nur» Glace mit Schokosauce, obwohl es dies sonst gar nicht gibt.

Auf dem Heimweg trennen sich unsere Wege kurzzeitig, ich hole noch schnell Milch und sehe auf der anderen Strassenseite unser Hotel, welches wir bis vor einer Woche gebucht, dann zugunsten des Caesars storniert hatten. Klar hätte ich auch mit diesem sehr gut leben können, aber fürs Gesamterlebnis ist das Caesars natürlich schon ganz eine andere Nummer. Ich bin extrem froh, haben wir uns umentschieden. Die dunkle Nebenstrasse entgegen dem belebten und farbigen Boardwalk, das Casino im Gegensatz zum Motelparkplatz usw… Vor allem hätte hier das Parkieren gekostet, im Caesars ist es trotz anderslautenden Berichten im Internet für Hotelgäste gratis.

Mit Milch und den Chips, welche ich seit unserer Anreise vor einem Monat gesucht hatte, bewaffnet kehre ich ins Zimmer zurück, bereite das Fläschen vor und begebe mich gezwungenermassen noch einmal ins Casino. Meinen Einsatz von fünf Dollar lasse ich mir durch einen Gewinn von 6.80 Dollar vergolden und zahle sofort aus. Den Dollar achzig haben oder nicht. Ich habe ihn. Im Zimmer treffe ich zwei schlafende Frauen an und lege mich ebenfalls ins gemütliche Bett.

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